Kreisfischereiverein Düren e.V.
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Die Herkunft unserer Lachse

Woher stammen eigentlich unsere Lachseier?
Die Qual der Wahl!
Bei der Wiedereinbürgerung von Lachsen, wurden im Laufe der Jahre unterschiedliche Strategien angewendet.
Während man Anfang der 90'er Jahre, besonders in Flüssen ohne Restbestände, noch mit möglichst verschiedenen Lachsstämmen operierte, sucht man inzwischen die Herkunftsfüsse, nach der geografischen Übereinstimmung mit dem Wiedereinbürgerungsgewässer aus.

In den Jahren 1996 bis 2004 erhielten wir deshalb zunächst die Lachseier von Lachsen verschiedener irischer und schottischer Flüsse. Die Devise lautete damals noch, bei Wiedereinbürgerung von Lachsen, möglichst verschiedene Stämme zu etablieren, damit sich ein neuer Rurstamm daraus entwickelt.
Inzwischen hat man neue Erkenntnisse gewonnen und sucht eine Lachspopulation, die aus einem ähnlichen Einzugsgebiet stammt wie es das System vorweist, in das der Lachs wieder eingebürgert werden soll.
Da unsere Rur zum Einzugsgebiet der Maas gehört, beschloss man 2004, Lachseier aus dem "Loire-Allier" System zu beschaffen, da hier eine ähnliche Konstellation gegeben ist. Dies war auch in sofern zu befürworten, weil die Kollegen vom belgischen Lachsprogramm in den Ardennen, die Nebenflüsse der Maas bereits mit diesem Lachsstamm besetzten.

So erhalten auch wir seit 2005 jedes Jahr ca. 100.000 Lachseier aus dem "Loire-Allier" System in Frankreich.
Diese werden dann jeweils zu 50.000Stk. in unserem Bruthaus und bei unserem Züchter, der Fischzucht Mohnen in Untermaubach erbrütet und bis zu einer Größe von 3-5 cm und 0,4-0,6 g herangezogen.

Wie diese Lachseier zu uns gelangen erfahren Sie in folgendem Reisebericht.

Die Elternstube unserer heutigen Lachse.


Am Wochenende, dem 27.- 29.01.2013, war es wieder soweit!
100.000 Lachseier im Augenpunktstadium warteten mitten in der Region "Haute Loire" in Frankreich darauf abgeholt zu werden. Im Zentralmassiv Frankreichs, dort wo der kleine Fluss "Desges" in den "Allier" mündet, liegt die größte europäische Lachszuchtanlage. Ihr Potenzial ist vergleichbar mit Lachsfarmen in Nordamerika und Kanada.

"CONSERVATOIRE NATIONAL DU SAUMON SAUVAGE"

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Gewässerwart Hermanns und mir wurde die Ehre zuteil, in diesem Jahr unsere Lachseier persönlich am Ort ihrer Entstehung, in dieser imposanten Anlage nahe der kleinen Ortschaft Chanteuges, ca. 120 km westlich von St. Etienne, im Gebirge des Zentralmassivs abzuholen.


Malerisch liegt der kleine Ort Chanteuges im Tal des Flüsschens "Desges", der die Lachszuchtanlage mit Wasser versorgt.

Hier kann man die Route verfolgen:
Düren-Chanteuges
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Ist es nun Zufall, dass die Strecke von Düren bis Chanteuges, in etwa die gleiche Länge der Strecke hat, die die Lachse des "Loire-Allier" Systems, von Chanteuges aus zurücklegen müssen, bis sie auf der Höhe von "Nantes" den Atlantik erreichen.

Die Route der Lachse des Allier
Chanteuges-Nantes
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Nicht weit von der Allierbrücke in Langejac, einem der Herkunftsflüsse unser Lachse, bezogen wir unser Quartier.

Immerhin sind es gut 900 km die wir zum Erreichen der Lachse und die Lachse, zum Erreichen des offenen Meeres zurücklegen müssen.
Wir staunten jedenfalls nicht schlecht über die Größe dieses Betriebes und wurden nach einem freundlichen Empfang durch den Chef der Anlage, Monsieur Martin, sehr umfangreich über deren Entstehung und ihre Bedeutung für den Aufbau und Erhalt der Lachsflüsse Frankreichs, informiert. Er zeigte sich aber auch sehr interessiert an unseren Erfolgen in Bruthaus und Lachsprogramm, denn schließlich sind es die Produkte ihres hervorragenden Zuchtprogramms.

Wir staunten jedenfalls nicht schlecht über die Größe dieses Betriebes
Hier, ein in französischer Sprache kommentierter Film über dieses Projekt, der sich aber anhand der Bilder selbst erklärt und der uns freundlicher weise zu Verfügung gestellt wurde.
Nicht nur aus diesem Grunde, möchten wir uns an dieser Stelle bei Monsieur Patrick Martin und seinem Team für die freundliche Unterstützung ganz herzlich bedanken.
"merci beaucoup"!
Am Dienstagmorgen dem 29.01. um 7.00Uhr erhielten wir unsere 100.000 Lachseier in zwei großen Styroporkästen verpackt und machten uns um ca. 8.00Uhr auf den 890 km langen Rückweg nach Obermaubach.
Nach dem Auswiegen, werden die Eier auf die einzelnen Styroporladen verteilt.
Monsier Patrick Martin
der Leiter der Zuchtanlage
und H.J. Koch
100.000 Lachseier starten nach Deutschland....
...und am frühen Abend, werden sie in den Brutrinnen unseres Bruthauses in Obermaubach untergebracht.
In ca. 2 Wochen werden wohl die ersten Lachse schlüpfen und zwischen Mai und Juli werden sie in Rur, Kall und Wehebach ausgesetzt.

Wir haben die Hoffnung, dass viele von ihnen in ein bis zwei Jahren den Weg zum Meer finden und nach etwa der gleichen Zeitspanne, den Rückweg in die Rur antreten.

And:
the same as every year Procedur!
La même procédure que chaque année!

Bis zum heutigen Tag werden jedes Jahr Ende Januar / Anfang Februar 100.000 Lachseier
im kleinen Ort Chanteuges in Frankreich abgeholt.

Bericht: H.J.Koch
Bilder: H. Hermanns


Wer mehr über diese einzigartige Landschaft erfahren möchte, findet hier einen tollen Bericht
über die "Haute-Loire" in der Region Auvergne und fährt mit dem Zug entlang des Allier von:
(anklicken)



In der Ruhe liegt die Kraft und der Erfolg in der Geduld
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